Die Elektromobilität verändert die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich, ihre Fahrzeugflotten auf Elektrofahrzeuge (E-Fahrzeuge) umzustellen, um von Vorteilen wie geringeren Betriebskosten und einem besseren Umweltimage zu profitieren.
Doch wie gelingt der Übergang von herkömmlichen Fahrzeugen zu einer vollelektrischen Flotte? In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, wie Sie Schritt für Schritt eine erfolgreiche Implementierung der Elektromobilität in Ihrer Unternehmensflotte umsetzen.
Schritt 1: Analyse der aktuellen Flotte
Der erste Schritt auf dem Weg zur Elektrifizierung ist die Analyse der aktuellen Fahrzeugflotte. Unternehmen sollten sich folgende Fragen stellen:
- Welche Fahrzeuge werden am häufigsten genutzt?
- Welche Distanzen werden typischerweise zurückgelegt?
- Welche Modelle können durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden?
Eine detaillierte Bestandsaufnahme ist die Basis, um die folgenden Schritte zur Umstellung besser zu planen und Kosten zu optimieren.
Schritt 2: Bedarfsanalyse und Zielsetzung durchführen
Bevor Sie sich für Elektrofahrzeuge entscheiden, sollten Sie eine gründliche Bedarfsanalyse durchführen. Identifizieren Sie den aktuellen Bedarf Ihrer Flotte:
Fahrstrecken und Einsatzgebiete: Welche Distanzen werden täglich zurückgelegt? Sind die Fahrten hauptsächlich innerstädtisch oder auch auf Autobahnen?
Fahrzeugtypen und -nutzung: Werden Lastwagen, Lieferwagen oder Personenkraftwagen benötigt? Sind spezielle Fahrzeuge wie z.B. Vans oder Nutzfahrzeuge notwendig?
Kostenziele und Nachhaltigkeitspläne: Was sind Ihre Budgetvorgaben und Nachhaltigkeitsziele? Möchten Sie langfristig die Betriebskosten senken oder die CO₂-Bilanz des Unternehmens verbessern?
Tipp:
Definieren Sie klare Ziele für die Umstellung auf Elektromobilität, wie z. B. eine bestimmte Reduzierung der Flottenemissionen oder die Steigerung der Betriebseffizienz.
Schritt 3: Die richtigen Elektrofahrzeuge auswählen
Die Wahl der richtigen Elektrofahrzeuge für Ihre Flotte ist entscheidend. Achten Sie dabei auf folgende Kriterien:
Reichweite: Stellen Sie sicher, dass die Fahrzeuge die notwendige Reichweite für den täglichen Gebrauch abdecken. Mittlerweile gibt es für jeden Gebrauch Fahrzeuge mit der passenden Reichweite
Ladegeschwindigkeit: Achten Sie bei der Auswahl der Fahrzeuge immer auf die Schnellademöglichkeit. Einige OEM geben diese als zusätzliche Features an. Diese erkennen Sie an Leistungsangaben von >22Kw beim Laden oder zum Beispiel durch Abkürzungen wie „DC“. Schnellladung kann die Produktivität Ihrer Flotte steigern, besonders wenn die Fahrzeuge häufig spontan genutzt werden ist es nützlich diese schnell laden zu können.
TCO (Total Cost of Ownership): Berücksichtigen Sie die Gesamtkosten über den Lebenszyklus des Fahrzeugs, einschließlich Kaufpreis, Wartung, Versicherung und Energiekosten.
Die Leasingraten von E-Fahrzeugen befinden sich derzeit im freien Fall Eine Gesamtkostenbetrachtung (Total Cost of Ownership, TCO) zeigt, dass E-Fahrzeuge auf lange Sicht oft günstiger sind als Verbrenner. Die geringeren Wartungskosten und steuerliche Vorteile können die initialen Investitionen kompensieren. Unternehmen sollten daher nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch Betriebskosten, mögliche Einsparungen und Fördermöglichkeiten berücksichtigen.
Zusätzlich schrecken viele Unternehmen vor den hohen Anschaffungskosten von Ladeinfrastruktur zurück. Anschaffungen in der höhe von Ladestationen für eine ganze Fahrzeugflotte werden grundsätzlich auf Vorstands- oder Geschäftsführer-Ebene beschlossen. Für diese Entscheidungen benötigen Sie fundierte, klare Informationen. Erst dann können Entscheidungen getroffen werden.
Fördermöglichkeiten nutzen: Aktuell gibt es kaum Förderprogramme die ausschließlich für Elektrofahrzeuge gelten. Beziehen Sie jedoch unbedingt die geltenden Steuervergünstigungen für E-Fahrzeuge in Ihre Berechnungen mit ein.
Treffen Sie eine fundierte Entscheidung, welche Fahrzeuge am besten zu den Anforderungen Ihrer Flotte passen.
Schritt 4: Ladeinfrastruktur planen und implementieren
Eine effektive Ladeinfrastruktur ist das Rückgrat Ihrer Elektromobilitätsstrategie. Hier sind die wichtigsten Überlegungen:
Ladepunkte am Firmenstandort: Stellen Sie sicher, dass ausreichend Ladepunkte vorhanden sind. Berücksichtigen Sie hierbei die Standorte der Parkplätze und die LEinsatzzeiten der Fahrzeuge. Ladepunkte am Firmenstandort sind der beste Weg, günstiger zu fahren als mit üblichen Verbrennern.
Ladekapazität und Energieversorgung: Planen Sie die Ladeinfrastruktur so, dass die Energieversorgung gesichert ist, ohne das Netz zu überlasten. Nutzen Sie Lastmanagementsysteme und eine Energieverteilung, um die Verteilung der Ladungen zu steuern.
Zukunftssichere Ladestationen: Wählen Sie Ladestationen, die skalierbar sind und zukünftige Fahrzeug- und Batterieentwicklungen unterstützen können. Nichts ist störender als wieder von neuem mit etwas zu beginnen, das man bereits gemacht hat. Achten Sie Daher auf Ladestationen die einfach erweitert werden können.
Standortwahl für Ladestationen: Die Ladeinfrastruktur sollte strategisch an den Standorten platziert werden, an denen Fahrzeuge häufig stehen, z.B. auf dem Firmengelände oder an den Wohnorten der Mitarbeiter.
Ladegeschwindigkeit: Je nach Einsatzzweck der Fahrzeuge kann es sinnvoll sein, sowohl Schnellladesäulen als auch Normalladepunkte zu installieren.
Netzkapazität: Unternehmen sollten prüfen, ob das bestehende Stromnetz die geplante Ladeinfrastruktur unterstützt oder ob Investitionen in die Netzausbau erforderlich sind.
Anschließen und Laden.
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Schritt 5: Unterstützung für Mitarbeiter – Wallboxen für Zuhause
Die Akzeptanz der Mitarbeiter ist entscheidend für den Erfolg der Umstellung auf E-Mobilität. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter frühzeitig in den Prozess einbinden und über die Vorteile und den Umgang mit Elektrofahrzeugen informieren. Schulungen und Testfahrten können dazu beitragen, Vorbehalte abzubauen und das Vertrauen in die neue Technologie zu stärken.
Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter dabei, ihre E-Fahrzeuge auch zu Hause aufzuladen:
Zuschüsse und Förderungen: Bieten Sie Zuschüsse oder finanzielle Unterstützung für die Installation von Wallboxen zu Hause an.
Einfache Abrechnungssysteme: Implementieren Sie Lösungen, die es ermöglichen, den zu Hause geladenen Strom einfach abzurechnen, um Dienstfahrzeuge korrekt zu belasten.
Flexibilität und Komfort: Schaffen Sie Anreize für Ihre Mitarbeiter, indem Sie das Laden so einfach und bequem wie möglich gestalten.
Abrechnung von Dienstwagen
Die Elektromobilität gibt uns neue Möglichkeiten Dienstfahrzeuge mobil zu halten. ca. 80% aller Ladevorgänge mit Elektroautos finden zuhause oder im Unternehmen statt.
Schritt 6: Ein effizientes Abrechnungssystem implementieren
Ein nahtloses Abrechnungssystem für das Laden der E-Fahrzeuge ist entscheidend für die Effizienz und Transparenz in Ihrer Flotte:
Lade-Apps und Karten: Nutzen Sie einen zentralen Anbieter für die Dokumentation der Ladevorgänge via Ladekarten oder App, die eine automatische Erfassung des Energieverbrauchs und eine zentrale Abrechnung ermöglichen.
Integration in bestehende Systeme: Integrieren Sie das neue Abrechnungssystem in bestehende ERP- oder Fuhrparkmanagement-Systeme, um den Verwaltungsaufwand zu minimieren.
Regelmäßige Auswertungen: Überwachen Sie die Ladeaktivitäten regelmäßig, um Optimierungspotenziale zu identifizieren. Hin und wieder kommt es vor, dass Mitarbeiter Ihr Fahrzeug über Nacht an einer öffentlichen Ladestation eingesteckt lassen. Das kann zu hohen zusätzlichen Gebühren führen. Überprüfen Sie regelmäßig das Ladeverhalten Ihrer Fahrer, um Kosten zu senken. Bei Heimwallboxen von Mitarbeitern ist es wichtig regelmäßig den aktuellen Strompreis abzufragen. Nur so kann eine faire Abrechnung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber gewährleistet werden. Eine solche Abfrage führen wir zwei mal pro Jahr für alle Nutzer von Heimwallboxen durch.
Schritt 7: Erstellung einer spezifischen Car Policy für E-Fahrzeuge
Eine klare Car Policy sorgt dafür, dass alle Mitarbeiter die Regeln und Erwartungen im Umgang mit den neuen E-Fahrzeugen kennen:
Richtlinien für das Laden: Klare Vorgaben zum Laden während und außerhalb der Arbeitszeiten.
Verantwortung und Pflege: Informationen zur Pflege der Fahrzeuge, zur Batteriepflege und zu regelmäßigen Wartungsarbeiten.
Nutzung von öffentlichen Ladestationen: Regelungen zur Nutzung öffentlicher Ladeinfrastruktur und zur Erstattung von Ladekosten.
Erstellen Sie eine klare und verständliche Car Policy, die den spezifischen Anforderungen der Elektromobilität gerecht wird.
Schritt 8: Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter
Die Umstellung auf E-Mobilität sollte Teil einer umfassenderen Nachhaltigkeitsstrategie sein. Unternehmen können so nicht nur ihre CO2-Bilanz verbessern, sondern auch ihr Markenimage stärken. Eine klar kommunizierte Strategie zeigt Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern, dass das Unternehmen Verantwortung für die Umwelt übernimmt. Schulungen sind entscheidend, um Ihre Mitarbeiter mit den neuen Fahrzeugen und der Ladeinfrastruktur vertraut zu machen:
Fahrzeughandhabung und Sicherheit: Schulungen zur sicheren Bedienung und zum effizienten Fahren von E-Fahrzeugen. Die Meisten E-Fahrzeuge sind auf Grund des Akkus schwerer als ähnlich große Verbrenner. Dies hat oft eine andere Fahrdynamik zur folge, an die man sich gewöhnen muss.
Ladevorgänge und Kostenmanagement: Workshops zur Nutzung der Ladeinfrastruktur und zum Verständnis der Abrechnungssysteme. Laden ist bedauerlicherweise nicht immer gleich laden. Einfacher wird es wenn man einen zentralen Anbieter für alle Ladevorgänge der Flotte nutzt. Es könnte zwar die Anzahl der Ladestationen einschränken, sorgt aber für eine einheitliche Bedienung.
Kulturwandel fördern: Bauen Sie ein Bewusstsein für nachhaltige Mobilität und deren Vorteile auf. Wir Fahren E-Fahrzeuge aus Überzeugung. Egal ob diese nun finanzieller oder ideologischer Natur ist.
Schritt 9: Monitoring und kontinuierliche Verbesserung
Die Implementierung von E-Fahrzeugen in Ihrer Flotte ist ein kontinuierlicher Prozess. Hier sind wichtige Aspekte:
Datenbasierte Entscheidungen: Nutzen Sie Ihre verfügbare Daten, um den Einsatz der Fahrzeuge und die Auslastung der Ladeinfrastruktur zu überwachen. In einem durchdachten und ganzheitlichen Ladesystem, können Sie die Verbräuche und Nutzungsdauer zur Optimierung von Ladeerlebnissen nutzen.
Feedback einholen: Hören Sie auf das Feedback Ihrer Mitarbeiter und passen Sie die Prozesse entsprechend an.
Anpassung der Strategie: Optimieren Sie die Car Policy und die Ladeinfrastruktur kontinuierlich, um die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken.
Der Austausch mit anderen Unternehmen, die bereits Erfahrungen mit der E-Mobilität gemacht haben, kann wertvolle Einblicke bieten. Branchenverbände, Netzwerke und Partnerschaften sind gute Plattformen, um Wissen zu teilen und voneinander zu lernen.
Fazit: Elektromobilität als Schlüssel zur nachhaltigen Unternehmensflotte
Die erfolgreiche Einführung von Elektromobilität in Ihrer Unternehmensflotte ist mehr als nur eine Entscheidung für die Umwelt – sie ist ein strategischer Schritt in Richtung Effizienz, Kostenreduktion und Innovation. Mit der richtigen Planung, einer geeigneten Infrastruktur und dem Engagement der Mitarbeiter können Unternehmen von den vielen Vorteilen profitieren, die E-Fahrzeuge bieten. Machen Sie den ersten Schritt in eine grüne Zukunft und setzen Sie auf Elektromobilität!